Das Regenwaldzentrum in der Region Darmstadt
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Die vergessenen Regenwälder
Wer den Begriff Regenwald hört denkt fast automatisch zuerst an den Amazonas-Regenwald, schließlich ist er bei weitem der Größte. Was aber ist mit all den anderen Regenwaldgebieten der Erde? Oft kennen wir kaum noch ihre Namen oder ihre geographische Lage. Und wer hat schon von temperierten Regenwäldern, also von Regenwäldern der gemäßigten oder borealen Klimazonen, gehört? Automatisch verbinden wir das Wort Regenwald mit tropisch und hier finden sich auch die größten Regenwälder, aber auch im kühlen Norden oder weit im Süden, etwa in Neuseeland oder Chile, gibt es Regenwälder.
Viele Regenwälder verschwinden für immer, werden abgeholzt oder in Stauseen ertränkt, ohne dass die Weltöffentlichkeit davon Kenntnis nimmt. In unserer Kampagne für die vergessenen Regenwälder unterstützen wir Projekte in den verschiedensten Regenwaldregionen der Erde, sowohl im größten Regenwald der Erde, am Amazonas, als auch im zweitgrößten Regenwald im Herzen Afrikas, sowie in verschiedenen Regenwaldregionen Asiens. Wir fördern bevorzugt Naturschutz-Projekte indigener Völker oder lokaler Dorfgemeinschaften oder von Organisationen, die mit diesen zusammenarbeiten.
Im folgenden stellen wir einige aktuelle und
zukünftige Förderprojekte vor, die wir zusammen mit Ihnen in den kommenden Jahren unterstützen werden. Wir starten
zunächst mit der Förderung von fünf Projekten in drei Projektregionen, die mit dem Button "Aktuelles Förderprojekt" gekennzeichnet
sind.
Sie können diese Projekte mit uns unterstützen durch eine Spende auf unser Stiftungskonto Kennwort "Regenwald", die wir an die verschiedenen Projekte und Organisationen verteilen. Oder Sie nehmen über deren Website Kontakt mit einem der Projekte auf und überweisen direkt an die betreffende Organisation.
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Tropische Regenwälder gibt es beiderseits des Äquators in Mittel- und Südamerika, in Zentralafrika im Kongobecken, an der afrikanischen Westküste
und einige kleiner Regenwälder auch in Ostafrika. Weiterhin gibt es tropische Regenwälder in Südost- und Südasien, in Südchina, auf Papua Neuguinea und der Ostküste Australiens.
Wir engagieren uns in Mittel- und Südamerika, Afrika und Südost Asien.
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Äquatoriale Waldregionen Afrikas
Die großen afrikanischen Waldregionen erstrecken sich beidseits des Äquators von den Regenwäldern der Westküste durch den zentralafrikanischen Regenwald des Kongobeckens bis zu den Trocken- und auch Regenwäldern Ostafrikas.
Viel weniger bekannt als die Regenwälder sind die Trockenwälder und doch ernähren sie ungleich viel mehr Menschen und Wildtiere. Der Miombo-Wald etwa ist das größte Waldgebiet und erstreckt sich südlich der Regenwälder fast über den gesamten Kontinent.
Die Zerstörung der Wälder erfolgt meist von den Randgebieten, von wo Nutzung und Zersiedlung in den Wald vordringt.
Wir sind mit zwei Förderprojekten im afrikanischen Wald engagiert (rote Punkte), ein Projekt im Herzen des zentralafrikanischen Regenwaldes, ein Projekt im Randbereich im Osten in Kenia, um dort zu untersuchen, ob und wie Auflösungsprozesse von Wäldern gestoppt oder gar umgedreht werden können.
Das Schutzgebiet am Sangha-Fluss (TNS) ist ein grenzüberschreitendes Regenwaldschutzgebiet in den drei Ländern Kamerun, der Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik und gilt als artenreichstes Schutzgebiet des afrikanischen Regenwaldes, bestehend aus den 2 Nationalparks Nouabale-Ndoki und Lobeke, dem Schutzgebiet Dzangha-Sangha und einer ausgedehnten Pufferzone rund um die Parks. Karte
Im Zusammenhang mit dem Schutzgebiet gibt es zahlreiche Konflikte zwischen Naturschutz und Menschenrechtsorganisationen bezüglich der traditionell
dort lebenden Baka, die bei Errichtung der Schutzgebiete vielfach aus diesen zwangsausgesiedelt wurden.
Wir versuchen vor allem Projekte dort arbeitender Organisationen zu fördern, die die Landrechte der Baka achten und diese in die Schutzkonzepte einbeziehen. Zwei Beispiele: Association Okani und Gbabandi.
Ergänzend ein eher kritischer Film zum Thema von ARTE. Ob der Film die aktuelle Lage vor Ort noch trifft, entzieht sich unserer Kenntnis. Jedoch zeigt er gut die Situation, wie sie in den Waldregionen Afrikas sehr oft beim Einrichten von Schutzgebieten entsteht.
Ostafrika - Kenia
Die Ogiek leben im Westen Kenias an den Hängen des erloschenen Vulkans Mount Elgon im Bergregenwald als auch im Mau Forest, Kenias größtem Waldgebiet. Die Wälder Kenias leiden an illegaler Abholzung für landwirtschaftliche Nutzung und für den Brennholzbedarf. Im Rahmen von Schutzmaßnahmen der kenianischen Regierung zum Erhalt der Wälder wurden alle dort lebenden Menschen aus dem Mau und dem Mount Elgon Wald zwangsausgesiedelt, so auch die dort seit Jahrhunderten lebenden Ogiek, die, anders als dort erst seit ein paar Jahren lebende Siedler, den Wald seit Generationen nachhaltig nutzen.
Die Ogiek bezeichnen sich selbst als die Hüter des Waldes und setzen sich für dessen Erhalt ein.
Sowohl im Mau Forest als auch in den Bergregenwäldern des Mount Elgon leben zwei ganz besondere Elefantenpopulationen. Während im Mau afrikanische Waldelefanten, die sonst nur im Kongo-Regenwald leben, vorkommen, leben in den Berg-regenwäldern des Mount Elgon Savannen-Elefanten. Dies sind die einzigen Elefanten weltweit, die "Bergbau" betreiben, indem sie in den Höhlen des Berges nach Salz graben.
Mit unserem Projekt möchten wir sowohl einen Beitrag zum Schutz dieser Elefanten leisten als auch den Ogiek bei der Wiedererlangung ihrer Landrechte beistehen und hoffen beides miteinander zu verbinden.
Der dritte Wald unserer Projektregion ist der Kakamega, Kenias letzter Flachlandregenwald. Der Kakamega ist innerhalb von 100 Jahren von 300 auf 30 Quadratkilometer geschrumpft in Folge illegalen Holzeinschlags und Zersiedlung durch landwirtschaftliche Nutzung. Hier fördern wir Projekte zur energieeffizienten Holznutzung um so die weitere Abholzung zu stoppen und Aufforstungen zu ermöglichen.
Ein Film: https://youtu.be/oed3QpM7MGo
Eco2librium - Energieeffiziente Öfen für den Kakamega Regenwald
Ein Film: https://youtu.be/7JigFlinDoE
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Sie können diese Projekte mit uns unterstützen durch eine Spende auf unser Stiftungskonto Kennwort "Regenwald", die wir an die verschiedenen Projekte und Organisationen verteilen. Oder Sie nehmen über deren Website Kontakt mit einem der Projekte auf und überweisen direkt an die betreffende Organisation.
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Asiatischer Tiger- / Elefanten-Korridor
Fasziniert von der Arbeit des Biologen Dr. Alan Rabinowitz und der Organisation Panthera, die einen Tiger-Korridor planten, der die wichtigsten verbliebenen Tiger-Habitate vom südlichen Himalaya bis Südostasien verbinden sollte, begannen wir 2013 in einigen der Projektländer entlang des geplanten Korridors erste Projekte zu fördern. Es zeigte sich, was für uns besonders interessant war, dass die Tigerregionen nahezu identisch waren mit den Gebieten der letzten größeren Elefantenpopulationen.
Wir waren von Anfang an bemüht, ergänzende Projekte zu finden und zu fördern, die den Menschen in den Projektregionen zugute kamen. Hieraus entstand unser erstes Projekt "Tigers, Elephants and People". Auch heute noch sind wir bemüht, entlang dieser Korridor-Idee Projekte zu gemeinschaftsbasiertem Naturschutz und von kleinen, lokalen Naturschutzorganisationen zu finden und zu fördern.
Beidseits der Grenze zwischen Thailand und Myanmar (Burma) erstreckt sich ein hügeliges Waldland von fast 180.000 Quadratkilometern. Das entspricht etwa der halben Fläche Deutschlands. Bekannt ist es unter dem Namen Dawna Tenasserim. Man nennt es auch das Land der Katzen, denn hier leben sieben, vielleicht acht, der elf in Asien vorkommenden Katzenarten. Hier findet man neben Tigern auch Leoparden, Nebelparder, asiatische Goldkatze, Marmorkatze, Bengalkatze, Rohrkatze und vielleicht auch die seltene Fischkatze. Doch auch zahlreiche andere Großsäuger wie asiatischer Elefant, Gaur, Banteng, asiatische Wildhunde und den asiatischen Tapir findet man hier.
Hier lebt das indigene Volk der Karen. Zu ihrer traditionellen Landwirtschaft gehören Nassreisanbau, Rotationsanbau im Hochland und eine Vielzahl von Agroforstsystemen, einschließlich Obstgärten. Die Karen-Gebiete gehören zu den gesündesten natürlichen Ökosystemen in Burma und Thailand. Hier fördern wir Projekte der NGO Karen Wildlife Conservation Initiative und des Karen Environmental and Social Action Network.
Der Prey Lang Wald im Nordosten Kambodschas ist Südostasiens größter verbliebener Flachlandregenwald und gilt als Amazonien Südostasiens. Der Wald umfasst etwa 5000 Quadratkilometer und liegt westlich des Mekong-Flusses. Er ist die Heimat von 250.000 Einwohnern, viele davon vom indigenen Kuy Volk, sowie zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten.
Der Prey Lang hatte über lange Zeit nach dem Ende der Roten Khmer Herrschaft keinerlei Schutzstatus und wurde durch Holzfällerei intensiv geschädigt. Teile der lokalen Bevölkerung gründeten das Prey Lang Community Network, um ihren Wald zu schützen. Inzwischen gibt es ein Schutzgebiet, welches Teile des Waldes umfasst. Aber in Kambodscha fallen Wälder auch in Schutzgebieten, was folgender Film über den Virachey Nationalpark im Norden Kambodschas zeigt.
Wir unterstützen das Prey Lang Community Network und die Kuy bei ihren Bemühungen, den noch existierenden Teil des Waldes zu schützen, bei Wiederaufforstungsmaßnahmen und bei evtl. Vernetzungen zu anderen noch bestehenden Waldregionen Kambodschas.
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Temperierter Regenwald am Fluß Amur in Ost-Sibirien
Ein temperierter Regenwald liegt ganz weit im Osten des eurasischen Kontinents an der Grenze zu China und Korea in Sibirien (kleiner Kreis). Hier
leben zwei der seltensten Großkatzen der Erde und das Volk der Udege, eines der indigenen Völker Asiens, bemüht sich zusammen mit Wissenschaftlern und Naturschutzorganisationen, diese seltenen
Katzen zu retten.
Sibirien, Amur Region
Ein Regenwald bei - 45 Grad Wintertemperaturen? Nur wer die Wälder auf der russischen Seite des Amur im Sommer gesehen hat, kann diesen Wald als Regenwald begreifen.
Nicht die Temperatur, sondern die Niederschlagsmenge und das reichliche Vorhandensein von Wasser machen einen Wald zum Regenwald.
In diesem Wald im äußersten Südosten Russlands and der Grenze zu China treffen sich Fauna und Flora der Taiga, der borealen Zone, mit Arten aus den Subtropen Koreas. Dieser Wald hat eine ganz einzigartige Fauna hervorgebracht mit Elchen, Braun- und Kragenbären, Moschustieren und zwei der seltensten und bedrohtesten Großkatzen der Erde, dem sibirischen Tiger und den noch wesentlich selteneren Amur-Leoparden.
Einer von vielen Filmen, der beispielhaft die Situation im Osten Russlands zeigt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist ein großer Teil der Bevölkerung verarmt, besonders in den Dörfern leben Menschen in und von der Taiga, oftmals auch von Wilderei. Engagierte Naturschützer versuchen die beiden bedrohten Großkatzen vor der Ausrottung bewahren.
Amur Leopard and Tiger Alliance